Pressegespräch am 6.9.2002 |
Volkspetition: Pressegespräch am 6.9.2002 im "Movimento" bei der DGB Jugend Auf dem Podium: Sabine Boeddinghaus (Elternverein Hamburg), Stephanie Odenwald (GEW Hamburg), Ole Schwede (DGB Jugend Hamburg), Lothar Hüneke (ARGE Hamburg), Karen Medrow-Struß (Elternverein Hamburg), Inge Noack (GGG Hamburg), Susanne Gondermann (GEW Bundesfachgruppe Gesamtschulen) Anwesende Presse: taz, SPD Bürgerschaftsfraktion, Hamburg 1, NDR Fernsehen, WAMS/Welt Lothar Hüneke eröffnet und begrüßt die Anwesenden: Dies ist die erste Volkspetition in Hamburg. Der Senat begeht Irrtum auf Irrtum, die Bildungslandschaft wird vollkommen umgestaltet. "Bildung ist Menschenrecht – gleiches Recht für jedes Kind." Die InitiatorInnen möchten nähere Erläuterungen zur Volkspetition geben. Stephanie Odenwald: Erinnert an den Protest und die große Demo am 10. Juni des Jahres. "Bildung ist Zukunftsinvestition." Neben der Arbeit, dem wirtschaftlichen Wachstum ist auch das soziale Miteinander wichtig. McKinsey verzeichnet in Hamburg eine überdurchschnittliche Wertschöpfung. Es ist Geld da, aber wo bleibt es? Bildung bedeutet Lösung der Zukunftsaufgaben. Die Voraussetzungen dafür verschlechtern sich mit den Kürzungen. Karen Medrow-Struß: Unsere Rückmeldungen besagen: Es fällt Unterricht aus, die Klassen sind zu groß. Wir wollen die Proteste bündeln, eine offensive Debatte auch ins Rathaus tragen. Sabine Boeddinghaus: Eine positive Image-Kampagne pro Gesamtschule ist vonnöten. Aus rein ideologischen Gründen werden integrative Bildungsgänge kaputt gespart. Es gibt den besonderen Auftrag der Gesamtschule, alle Abschlüsse lange offen zu halten. Der Protest dieser Eltern ist verständlicherweise besonders groß. Inge Noack: Anfang Juni hat der Landesverband Hamburg der GGG eine Presseerklärung herausgegeben: Was Gesamtschulen leisten, wird durch die Ergebnisse von LAU bestätigt. Der Protest soll dies klarmachen. Die Volkspetition ist gegen die "Spar"-Statements eine gute Möglichkeit, die breite Protestbasis der Bevölkerung zu dokumentieren. Susanne Gondermann: Ist als Expertin geladen und ist auch Mitglied der Bundesfachgruppe Gesamtschulen der GEW. Es gibt 35.000 Gesamtschul-SchülerInnen in Hamburg, 4.000 pro Jahrgang: ein großes Protestpotential. Die Petition beschränkt sich nicht auf Wahlberechtigte, alle Betroffenen können sich beteiligen. 10,3% Kürzung an Gesamtschulen ist "unglaublich". Die Behauptung von Bildungssenator Rudolf Lange, sie seien besser ausgestattet, ist sachlich falsch! Die Details können nachgelesen werden. Eine falsche Analyse - außerdem wird der besondere Auftrag der Gesamtschule nicht akzeptiert. Ole Schwede: Die gesamte Bildungspolitik ist falsch und geht zulasten der Jugend. Die FDP redet von "Begabungsprofilen". Der Frontalangriff auf die Gesamtschule ist ideologisch motiviert. Der Eintritt ins Berufsleben wird erschwert. Rudolf Lange ist der einzige in Verantwortung stehende Bildungspolitiker der FDP. "Diese Politik können wir nicht mittragen!" Lothar Hüneke: Wie weiter? An Schulen werden schon Unterschriften gesammelt, es gibt Montagsdemos. Dies braucht einen langem Atem. Nachfragen Frage: Wie ist das weitere Verfahren? Welche Schritte? Frage: Wer kann sich beteiligen? Frage: Wann beginnt die große Offensive? Frage: Wie lange soll die Volkspetition dauern? 20.000 scheinen wenig. Frage: Wo finden es die BürgerInnen? Frage: Welche Zeitpunkte sind geplant? Frage: Warum ist der Anteil der Gesamtschulen so groß?
Klaus-Peter Schiebener, 10.09.2002
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