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Weg mit den Gesamtschulen ?
Bürgermeister Ole von Beust vor dem CDU-Wirtschaftsrat: Die Gesamtschulen seien bisher bevorzugt worden, ohne aber die entsprechende Leistung zu bringen: "Wissen Sie, wieviel Prozent der Gesamtschüler Abitur machen? Nicht einmal 20 Prozent. Und das bei einer Finanzaustattung, die weit über dem liegt, was die Gymnasien haben." Deshalb will er die seiner Meinung nach überhöhte Mittelausstattung der Gesamtschulen kürzen. "Dass die Gesamtschulen dagegen protestieren, ist ihr gutes Recht. Aber mit Verlaub, daran muss ich mich nicht halten" Die 450 im Ratsweinkeller versammelten Hamburger Unternehmer und Manager feierten von Beust mit stürmischem Beifall. (Erdmann Blackstein, NDR 90,3, 10.6.02)
Demo: Pfiffe und "Lange raus"-Rufe. "Wie Lange noch?" und "Lügen haben Lange Beine" stand auf den selbstgemalten Schildern zu lesen. Sabine Bick, Vorsitzende der Elternkammer: "Wenn das so weitergeht, wird aus der Priorität Bildung Schlusslicht Bildung. Oder noch schlimmer: Unbildung." Der Vorsitzende der SchülerInnenkammer, Hanno Schulz: "Die Sparquote von über 10 Prozent gefährdet (die Gesamtschule) insgesamt. Das kann nicht sein. Hamburg braucht seine Gesamtschulen." (Alexander Heinz, NDR 90,3, 10.6.02)
Ole von Beust hat klargemacht, dass er an der Fortführung der Gesamtschule in Hamburg nicht interessiert ist. Die Proteste der Schüler, Lehrer und Eltern interessieren ihn nicht. Sozialdemokratische Bildungspolitik der vergangenen Jahrzehnte, die allerdings auch nicht pro Gesamtschule lief, wird ideologisch auf das konservative Maß zurückgeschraubt. Gut, dass dies einmal ausgesprochen wird. Und man sollte auch den Preis nennen, den diese Politik kostet: Er lautet weniger statt mehr Abiturienten, weniger statt mehr Integration von ausländischen, behinderten oder sozial Benachteiligten (Alexander Heinz, NDR 90,3, 11.6.02)

 

 

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