Presseschau im Dezember 2006

 

 

Thema: Bildungsparteitag der SPD

 

Anmoderationsvorschlag

Jedes Kind in Hamburg soll unabhängig von der sozialen Herkunft eine optimale Ausbildung erhalten. Das forderte Hamburgs SPD-Vorsitzender Mathias Petersen während des Bildungsparteitages seiner Partei im Bürgerhaus Wilhelmsburg. Bürgermeister Ole von Beust mache eine Sozial- und Bildungspolitik nach Gutsherrenart, sagte Petersen vor den 350 Delegierten. Alexander Heinz mit Informationen.

Beitrag:

Mehr Ganztagsschulen, keine Gebühren für die Vorschule und kleinere Klassen in ganz Hamburg statt nur in sozialen Brennpunkten. Mit diesen Themen wolle man die Hamburger überzeugen, sagte der SPD-Vorsitzende Mathias Petersen auf dem Bildungsparteitag im Bürgerhaus Wilhelmsburg. Hamburg müsse eine Bildungsmetropole werden. Petersen verteidigte auch den im Vorfeld des Parteitages gefundenen Bildungs-Kompromiss. Er legt als langfristiges Ziel die Einheitsschule für alle Kinder fest, so Petersen.

 

O-TON Petersen:

„Wir wollen kein frühzeitiges Aussortieren, Wir wollen unsere Kinder nicht sitzen lassen. Wir wollen sie nicht abschulen. Wir wollen kein Aussortieren nach scheinbar guten und scheinbar schlechten Kindern. Wir dürfen kein Kind auf dem Weg verlieren.“

 

Man müssen die Menschen überzeugen, sagte der SPD-Vorsitzende. Deshalb wolle man das Gymnasium auch nicht sofort abschaffen. Das Christianeum oder das Johanneum könne es noch in 20 Jahren geben. Der Weg hin zu einer Gemeinschaftsschule solle nicht gegen den Willen der Eltern vor Ort vollzogen werden.

Zum Schluss seiner Rede mahnte Petersen seine Partei zu mehr Geschlossenheit und Solidarität. Es habe Versuche gegeben, Abträgliches über ihn an die Öffentlichkeit zu tragen. Dies dürfe nicht sein. So der SPD Vorsitzende.

 

NDR 90,3, Aktuell, Alexander Heinz, 2.12.06, 12.00 Uhr  

 

 

Thema: SPD Bildungsparteitag

 

Anmoderationsvorschlag

Die Hamburger SPD hat sich heute auf bildungspolitische Grundsätze für die Zukunft des Hamburger Bildungswesens geeinigt. Auf dem Parteitag beschlossen die Sozialdemokraten einen Antrag, der vorsieht, dass das gegliederte Schulwesen schrittweise abgebaut wird. Anstelle der Schulformen sollen Stadtteilschulen treten. Es dürfe künftig keine so starke soziale Schere in der Stadt geben, sagte SPD-Chef Mathias Petersen im Anschluss. Alexander Heinz mit Informationen.

Beitrag:

Am Ende soll es eine Einheitsschule für alle Kinder geben nach skandinavischem Vorbild. Den Weg dorthin soll aber jede Schule selbst gehen. So lautet der Kompromiss, auf den sich die Sozialdemokraten einigten. Im Vorfeld des Parteitags hatten sich die verschiedenen Parteiflügel auf diesen Antrag verständigt. Entsprechend wenig kontrovers verlief die Debatte über die Zukunft des Hamburger Bildungswesens. SPD-Parteichef Mathias Petersen sagte, man werde die Gymnasien nicht abschaffen. Vorstandsmitglied Ingo Eggloff betonte hingegen: auch von den Gymnasien würden Veränderungen verlangt. Auch sie müssten fördern, statt nur zu fordern. Dies sei die eigentliche Revolution. Ziel der SPD ist es, dass sich die bestehenden Schulen zu so genannten Stadtteilschulen wandeln und dass in der Zukunft alle Schulen zum Abitur führen. Das Sitzenbleiben soll abgeschafft werden.  

Als Riesenchance bewertet SPD-Fraktionschef Michael Neumann den Bildungskompromiss seiner Partei. Er sieht darin auch eine gute Grundlage, um mit der CDU in Gespräche über die Zukunft des Hamburger Bildungswesens einzusteigen. Für seine Rede erhielt er von den Delegierten deutlich mehr Applaus als der Parteivorsitzende Petersen.

 

NDR 90,3, Aktuell, Alexander Heinz, 2.12.06, 17.00 Uhr   

 

 

Thema: SPD-Fraktionschef Neumann will Gespräche mit der CDU

Anmoderationsvorschlag

Hamburgs SPD-Fraktionschef Michael Neumann fordert die CDU auf, in Gespräche über die Zukunft des Hamburger Bildungswesens einzusteigen. Die SPD habe mit ihrem Parteitagsbeschluss zum Thema Stadtteilschulen Bewegung in die Diskussion gebracht. Nun müsse auch die CDU sich bewegen. Alexander Heinz mit Informationen.

Beitrag:

SPD-Fraktionschef Michael Neumann sieht in dem Parteitagsbeschluss die historische Chance gemeinsam mit der CDU einen Bildungskompromiss für Hamburg zu finden, sagt Neumann und fordert die CDU zu Gesprächen auf:

 

Neumann:

„Mir ist ganz wichtig, dass wir eine Schulreform nur mit den Lehrern und Eltern gemeinsam machen können. Es bringt nichts, das immer wieder zu einem Wahlkampfthema zu machen. Und alle 4 Jahre eine veränderte Schulpolitik zu machen. Wir brauchen Verlässlichkeit, für die Kinder, Verlässlichkeit für die Eltern. Und von daher liegt unser Vorschlag auf dem Tisch. Und nun muss die CDU sich bewegen.“

 

Die SPD hat sich bei ihrem Bildungsparteitag darauf geeinigt, dass für Hamburg eine Einheitsschule nach schwedischem Vorbild angestrebt werden soll. Dies soll durch Veränderungen an den einzelnen Schulen vor Ort geschehen. Jede Schule in Hamburg soll langfristig zum Abitur führen, entweder nach 12 oder nach 13 Jahren.  

Der CDU-Schulpolitiker Robert Heinemann sagte zu dem Beschluss der SPD: Es gebe viele Übereinstimmungen in den Positionen. GAL-Fraktionschefin Christa Goetsch sagte: Bei einer großen Koalition in der Bildungspolitik sehe sie die Gefahr, dass kein ausreichender Fortschritt erzielt werde.

 

NDR 90,3, Aktuell, Alexander Heinz, 3.12.06, 11.00 Uhr        

 

 

Kommentar zum Bildungsparteitag der SPD  

Anmoderation

Die Hamburger SPD will in Hamburg Stadtteilschulen nach schwedischem Vorbild einführen. Einen entsprechenden Beschluss hat der Bildungsparteitag der Sozialdemokraten am Wochenende gefasst. Langfristig solle es mit der Stadtteilschule nur eine Schulform geben. SPD-Parteichef Mathias Petersen betonte aber, dass nichts gegen die Eltern vor Ort unternommen werden soll.

 

O-TON Petersen:

"Es gibt nun einmal in Hamburg und anderswo Menschen, die lieben ihr Gymnasium heiß und innig. PISA hin oder her. Es mag eine Minderheit sein. Aber es sind nicht wenige Menschen, die gerne am Althergebrachten festhalten wollen. Wir müssen solche Meinungen respektieren. Darum wollen wir auch nicht, dass das Gymnasium einfach abgeschafft wird. Das Christianeum und das Johanneum wird es deshalb auch in 20 Jahren noch geben."

 

SPD-Parteichef Mathias Petersen auf dem Bildungsparteitag der SPD. Hören Sie dazu einen Kommentar von Alexander Heinz.

Beitrag:

Der SPD-Parteitagsbeschluss zur Bildung macht ein wenig ratlos. Da will die Partei nach eigener Aussage auf der einen Seite eine „Schule für alle Kinder“, eine so genannte Stadtteil-Schule nach schwedischem Vorbild. Da beschließt die Partei auf der anderen Seite: Kein Gymnasium werde abgeschafft. Nur der Wille der Eltern vor Ort solle zählen. In der Praxis bedeutet dies: Dort wo das Gymnasium seine Lobby hat, in gutbürgerlichen Stadteilen wie Othmarschen oder Harvestehude werden die traditionellen Gymnasien weiter bestehen bleiben – mit wenig Chancen für die neuen Stadtteilschulen nach schwedischem Vorbild. Dort wo die Eltern sich weniger für ein Gymnasium einsetzen, weil sie sich insgesamt weniger um die Bildung ihrer Kinder kümmern, stirbt das Gymnasium und dort kommt die neue Stadtteilschule. Es stellt sich die Frage, ob dies die soziale Spaltung der Stadt nicht weiter verstärkt. Auf jedem Fall klingt es in der Praxis so wie das von Teilen der CDU favorisierte Zwei-Säulenmodell mit eben Gymnasien und Stadtteilschulen. Nicht ohne Grund hat der SPD-Fraktionsvorsitzende Michael Neumann der CDU die Hand für Gespräche gereicht. Mit ihrem Kompromiss hat die SPD möglicherweise Frieden in den eigenen Reihen gewahrt. Aber für die Wählerinnen und Wähler bleibt unklar, wohin die Reise geht.

 

NDR 90,3, Aktuell, Alexander Heinz, 4.12.06 8.00 Uhr   

 

 

 

PRESSESPIEGEL

Kluges Hamburg: So plant die SPD
> http://tinyurl.com/yxcoro
08.12.2006, Hamburger Morgenpost

Haushaltsberatungen: Kritik im Spagat
> http://www.taz.de/pt/2006/12/08/a0257.1/text
08.12.2006, taz Hamburg

Schüler schließen Vertrag mit ihren Lehrern
> http://www.abendblatt.de/daten/2006/12/05/648246.html
05.12.2006, Hamburger Abendblatt

Die SPD und die Schule der Zukunft: Hält die Einigkeit?
> http://www.abendblatt.de/daten/2006/12/05/648240.html
05.12.2006, Hamburger Abendblatt

SPD-Fernziel: Eine Schule für alle
> http://www.abendblatt.de/daten/2006/12/04/647803.html
04.12.2006, Hamburger Abendblatt

SPD beschließt neue Wege in der Bildungspolitik
> http://www.welt.de/data/2006/12/04/1133751.html
04.12.2006, Welt Hamburg

SPD-Parteitag: Schonfrist für Gymnasien
> http://tinyurl.com/yc8rhn
04.12.2006, Hamburger Morgenpost

SPD will Gymnasien für alle
> http://www.taz.de/pt/2006/12/04/a0281.1/text
04.12.2006, taz Hamburg

SPD-Fernziel: Eine Schule für alle
> http://www.abendblatt.de/daten/2006/12/04/647803.html
04.12.2006, Hamburger Abendblatt

Drei Gymnasien kritisieren geplante Schulreform
> http://tinyurl.com/ybmmlb
01.12.2006, Hamburger Morgenpost

SPD-Fraktionschef fordert "Hamburger Lösung" beim Kinderschutz
> http://www.welt.de/data/2006/12/01/1129987.html
01.12.2006, Welt Hamburg

Auf Parteitag stellt SPD Weichen in der Bildungspolitik neu
> http://www.welt.de/data/2006/12/01/1129988.html
01.12.2006, Welt Hamburg

»Schützt endlich Hamburgs Kinder!«
> http://tinyurl.com/y2gvpd
30.11.2006, Hamburger Morgenpost

SPD: Mehr Studenten ohne Abitur zulassen
> http://tinyurl.com/yc638q
28.11.2006, Hamburger Morgenpost

SPD will Studium für alle
> http://www.taz.de/pt/2006/11/28/a0287.1/text.ges,1
28.11.2006, taz Hamburg

GAL: Millionen-Programm für Schulen reicht nicht aus
> http://www.abendblatt.de/daten/2006/11/25/644169.html
25.11.2006, Hamburger Abendblatt

Opposition attackiert Schulbehörde
> http://www.welt.de/data/2006/11/25/1123260.html
25.11.2006, Welt Hamburg

Bildungspolitik: Die Spaltung geht weiter
> http://www.taz.de/pt/2006/11/25/a0340.1/text
25.11.2006, taz Hamburg

 Quelle: Newsletter Schule der SPD-Fraktion, 8. Dezember 2006

 

 

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