Hamburg, den 01.09.06

 

PRESSEERKLÄRUNG

 

Eltern nicht für dumm verkaufen!

Der ELTERNVEREIN HAMBURG E.V. kritisiert den Flyer der BBS zum Thema „Einheitliche Schulkleidung“

 

Große Klassen, Schulschließungen, Kürzungen in der Sprachförderung, Lernmittel- und Vorschulgebühren, unzufriedene Wirtschaftsbosse kritisieren die mangelnde Integration und Ausbildung von Migrantenkindern, Eltern kritisieren das Schulschwimmen und vieles mehr beschäftigt zurzeit die Hamburger Bildungsdiskussion.

Just zu diesem Zeitpunkt gibt die BBS einen doppelt DIN-A 4 großen Hochglanzflyer zum Thema „Einheitliche Schulkleidung“ heraus!

 

Gespickt mit wenigen, nicht wirklich überzeugenden Argumenten versucht dieser Flyer eine verklärte Euphorie bei denen zu wecken, die mit den täglichen Problemen der sehr heterogenen Schülerschaft einer Großstadt nicht mehr fertig werden. Der Verweis auf eine Studie in Gießen ist da nur scheinwissenschaftlich. Die Probleme in Gießen sind grundlegend anders als in Hamburg.

Es wird einem vorgegaukelt, Schulkleidung könne sogar gegen Verhaltens-auffälligkeiten wirken. Das ist wahrscheinlich ebenso wahr, wie die Überzeugung in der BBS, dass große Klassen sich nicht nachteilig auf verhaltensauffällige Kinder auswirken.

 

Gut platziert der Exkurs auf die Inakzeptanz von Bauchnabel-Piercing.

Geht die BBS jetzt den Weg „back to the roots“? Ausreichende Verhüllung sorgt für mehr Konzentration? Liegen die Lösungen in der Vergangenheit?

 

Eltern wissen es besser: Akzeptiert den Wandel und lebt die Auseinandersetzung damit – so bekommt man die Kinder ins Boot! Das ist Grundlage der täglichen Erziehung! Vielfalt statt Einfalt! Akzeptanz des Andersseins – statt Gleichmacherei!

 

Der ELTERNVEREIN HAMBURG E.V. fragt sich ernsthaft, ob diese Art von Populismus, der zudem wahrscheinlich noch eine Stange Geld gekostet hat, nicht eher ein Fall für den Rechnungshof ist!

Hält man in der BBS die Hamburger Eltern wirklich für so dumm nicht zu merken, dass hier von den eigentlichen Problemen abgelenkt werden soll? Oder steht irgendwo schon ein Bekleidungsausstatter in den Startlöchern, der sich von dem Verkauf der angepriesenen Kleidungsstücke einen schönen Gewinn verspricht? Zur Lösung der o.g. Probleme trägt dieser Flyer jedenfalls nicht bei! Er kostet nur Geld, das anderer Stelle bestimmt sinnvoller verwendet worden wäre!

 

V.i.S.d.P: Karen Medrow-Struß

 

 

 

 

 

 

 

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