Pressemitteilung

21.JUNI 2004

Jetzt gibt es für unsere Kinder die ersten Jahreszeugnisse nach Einführung des Lehrerarbeitszeitmodells in Hamburg. Der ELTERNVEREIN HAMBURG e.V. ist der Überzeugung, dass sie noch weniger als sonst der Spiegel der Leistungsfähigkeit des einzelnen Kindes sind, sondern viel mehr Ausdruck des offensichtlichen Versagens des Hamburger Bildungssystems. Was kann man denn erwarten, wenn statt vollmundiger Versprechungen zur Verbesserung der Unterrichtsqualität durch die Einführung des LAZM in Wahrheit bis zu 30% Unterrichtsausfall, Kürzungen der Förder- und Teilungsstunden, Reduzierung der Klassenarbeiten und knappere Sprechzeiten in die Zeugnisse einfließen? Unsere Kinder sind die Opfer einer blindwütigen und konzeptlosen Sparpolitik geworden. Der Verlust der Bildungschancen prägt die abnehmende Leistungsfähigkeit der Kinder und findet sich als angebliche Beurteilung in den Zeugnissen wieder. LehrerInnen, die mehr und mehr Vertretungsunterricht für ihre ausgebrannten KollegInnen leisten müssen, können die individuelle Leistungsfähigkeit immer weniger beschreiben. Die Sparschraube soll nun noch weiter angezogen werden zu Lasten unserer Kinder und ihrer Zukunftschancen! So kann es nicht weitergehen!

Der ELTERNVEREIN HAMBURG e.V. fordert den Hamburger Senat auf, die Hamburger Wirtschaft stärker in die Pflicht zu nehmen! In Zeiten, in denen es Unternehmen in Hamburg schlecht ging, half ihnen der Senat als Repräsentant der Hamburger Bevölkerung. Jetzt, wo es Teilen der Wirtschaft wieder richtig gut geht, muss diese Schuld eingelöst werden. Wenn die Wirtschaft nicht freiwillig über Spenden oder Patenschaften die Bildungspolitik in Hamburg unterstützt, muss es eben über Steuererhöhungen gehen. Es kann nicht sein, dass die Unternehmen über zunehmend ungeeignete BewerberInnen für Ausbildungsplätze klagen und gleichzeitig zulassen, dass der Staat die Bildungspolitik in Chaos führt.

Durch Spenden und Erhöhung der Steuern muss erreicht werden, dass

- mindestens 1000 neue LehrerInnen eingestellt werden können.

- eine individuelle Förderung von Kindern aller Schulformen möglich wird.

- eine Ganztagsbetreuung mit soliden Angeboten für alle Kinder erreicht wird.

- eine kostenlose und verlässliche Vorschulerziehung gewährleistet wird.

- jedes Kind befähigt wird, im Anschluss an die Schulzeit eine qualifizierte Ausbildung zu beginnen.

Es ist an der Zeit, den Beweis anzutreten, dass der Schwerpunkt Bildung der Regierungspartei nicht nur ein Lippenbekenntnis bleibt. Die CDU in Hamburg sollte nicht vergessen, dass auch sie "outputorientiert" arbeiten muss und daran eines Tages gemessen wird! Aber ohne "Input" auch kein "Output"!
Bis zur nächsten Wahl ist es nicht lang genug, um zu vergessen!

V.i.S.d.P.: Karen Medrow-Struß, Frank Auer

 

 

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