PRESSEERKLÄRUNG

LANGE genug! Zum Rücktritt des Bildungssenators Rudolf Lange.

 

Der ELTERNVEREIN HAMBURG e.V. begrüßt den Rücktritt des Hamburger Bildungssenators Rudolf Lange. Dieser Schritt ist die logische Konsequenz aus einer verfehlten, bildungs- und integrationsfeindlichen Schulpolitik in unserer Stadt.
Etat- und Stellenkürzungen, Erhöhung von Klassenfrequenzen, Verschlechterung der Unterrichtsversorgung und Täuschung der Öffentlichkeit sind nur einige ausgewählte Meilensteine der Schulpolitik der letzten beiden Jahre.
Dem ELTERNVEREIN HAMBURG e.V. bleibt unverständlich, wie der Senator das Gefühl haben kann, seine Politik sei in der Öffentlichkeit falsch verstanden, wenn er und seine teuren Pressesprecher die Gelegenheiten nicht nutzen, die ihnen geboten werden. Der ELTERNVEREIN HAMBURG e.V. hat vom Beginn der laufenden Legislaturperiode die Arbeit des Bildungssenators kritisch begleitet und in seinen Veranstaltungen dem Senator die Gelegenheit gegeben, öffentlich seine Politik zu kommunizieren. Wenn es ihm hier an der Basis nicht gelingt, wo denn dann? Es ist geradezu perfide, jetzt dem "unbequemen Volk" die Schuld am Versagen der Senatspolitik anzulasten! Das zeugt davon, mit wie wenig Selbstkritik hier in Hamburg Politik nach Gutsherrenart betrieben wird.
Unstrukturierte, vorschnelle und kurzatmige Reformen haben die Bildungslandschaft in Hamburg chaotisiert und zu großer Unruhe in Schulen und Kindertageseinrichtungen geführt.
Angesichts der bekannt angespannten Haushaltslage kostenintensive Reformen, wie das "Abitur nach 12 Jahren" und die KITA-Reform anzuschieben ist verantwortungslos. Uneingelöste Versprechen sind die Folge! Qualitätseinbußen für die schulische Bildung, KITA-Desaster und eine ungewisse Zukunft der beruflichen Schulen bleiben auf dem Schlachtfeld des pensionierten Admirals zurück. Verlierer dieser Schlacht sind unsere Kinder.
Nun wird es höchste Zeit, die Lehren aus der breiten Protestbewegung der vergangenen Jahre, die sich in Volkspetitionen, Demonstrationen und Initiativen öffentlich gegen die verfehlte Bildungspolitik gewandt hat zu ziehen und das Ruder der Schulpolitik in Richtung auf eine qualitätsverbessernde, integrative Bildungsreform herumzureißen! Schluss mit den Privatisierungstendenzen im Bildungsbereich. Schule ist kein Markt!

V.i.S.d.P.: Karen Medrow-Struß

Hamburg, den 17.11.03

 

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