Hamburg, im Mai 2001

PRESSEERKLÄRUNG

zu dem Artikel, dem Interview und dem Kommentar

zum Thema: "Schimpft nicht auf die Lehrer" (Hamburger Abendblatt v. 30.4.01 – von G.Hörbst)

Der ELTERNVEREIN HAMBURG e.V. kann die Äußerungen von Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes und Anette Schavan, Präsidentin der Kultusminister-Konferenz und Kultusministerin von Baden-Württemberg nicht unwidersprochen hinnehmen!

Wenn von den beiden behauptet wird, die Eltern stehlen sich aus der Verantwortung, bzw. würden im Hause die Autorität der Lehrerinnen und Lehrer untergraben, so fragen wir uns besorgt, woher diese umfassenden Informationen stammen mögen

Es beruhigt uns dagegen, dass der ELTERNVEREIN HAMBURG e.V. in Hamburg sehr viele Eltern kennt, die ihre Verantwortung für die Kindererziehung nicht an der Schultür abgeben. Diese können nicht gemeint sein, denn sie arbeiten schon seit Jahrzehnten mit Hamburger Lehrerinnen und Lehrer und Schulleiterinnen und Schulleiter in Schulentwicklungsprozessen eng zusammen. Dabei ist der Austausch konstruktiv und partnerschaftlich. Beide Seiten profitieren davon, dass man hier erkannt hat, dass Fortschritt nicht das Ergebnis gegenseitiger Schuldzuweisungen und nicht dadurch zu erreichen ist, dass man gegen den "Main-Stream" wieder auf Zucht und Gehorsam setzt.

Der ELTERNVEREIN HAMBURG e.V. hat sich mit anderen bedeutenden Kräften für eine Novellierung des Hamburger Schulgesetzes eingesetzt, um in den Schulen mehr Demokratie zu wagen. Mitspracherechte für die Eltern helfen dabei, Mütter und Väter endlich aus der Rolle der Bittsteller zu Mitverantwortlichen zu machen. Äußerungen wie die von Frau Schavan und Herrn Kraus haben entweder eine bestimmte politische Zielrichtung, sind unüberlegt populistisch oder sollen den bereits laufenden Prozess der Demokratisierung an Schulen kontraproduktiv beeinflussen. Wir Eltern lassen uns nicht den Schwarzen Peter der bildungspolitischen Diskussion zuschieben! Der ELTERNVEREIN HAMBURG e.V. und andere moderne Bildungsvereinigungen werden im Dialog mit den reformfreudigen Kräften der bildungspolitischen Landschaft bleiben und Eltern weiterhin qualifizieren, verantwortlich in Schule mitzuwirken.

Verantwortlich: Karen Medrow-Struß

 

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