Leserbrief zum Artikel "Schimpft nicht auf die Lehrer", dem Kommentar und dem Interview dazu, v. 30.4.01 im Hamburger Abendblatt.

"Schavansche Weisheiten"

Ausschließlich den Eltern den "Schwarzen Peter" für den "Schulfrust" einiger Lehrer zuzuschieben, ohne das gesamtgesellschaftliche Gefüge von Medien, Kommerz, Politik und anderen Einflussfaktoren zu berücksichtigen kann man nur als inkompetent bezeichnen. Eine Kultusministerin zu Zeiten der "Big-Brother"-Kultur sollte so weitsichtig denken, dass ihr diese Reduzierung nicht unterläuft. Dass der Autor des Artikels, des Interviews und des Kommentars (Herr Günther Hörbst) dieses nicht tut und einfach wahllos auf die Elternhäuser eindrischt hat wahrscheinlich mit der reißerischen Absicht dieser Reportage zu tun.

Eltern lassen es sich nicht in den Sinn kommen, alle Lehrer gleichzeitig abzuqualifizieren sondern sie nehmen an dem Prozess, eine zeitgemäße Schule zu entwickeln, gern rege teil.

Eltern machen sich auf den Weg, gesetzlich verankerte Mitspracherechte vernünftig umzusetzen, sich zu qualifizieren und ihre Erziehungskompetenz in Schulkonferenzen und in Schulprogrammen mit einzubringen.

Leider verliert sich die Diskussion um wirklich brennende Fragen hierzulande viel zu oft in oberflächlichen Scheindebatten, anstatt integrativ, kompetent, innovativ und zukunftsweisend mit allen an Schule Beteiligten im Sinne unserer Kinder vor Ort tätig zu werden.

Karen Medrow-Struß

(Vorsitzende des ELTERNVEREIN HAMBURG e.V.)

 

zurück ...