PRESSEBERICHT
„Eine Schule für Alle“ unterstützt Primarschule
19. April 2009 |
Karen Medrow-Struß,
wiedergewählte 1. Vorsitzende des Vereins „Eine Schule für Alle“, kündigt an:
„Wir treten weiter für das Ziel einer gemeinsam Schulzeit bis Klasse 10 ein.
Die Einführung der Primarschule ist dafür nicht zwingend notwendig. Unser
Gesetzestext zeigt, dass längeres gemeinsames Lernen auch leichter erreicht
werden kann. Wenn es aber die Primarschule schafft, dass die soziale und
damit zutiefst ungerechte Auslese nach Klasse 4 überwunden werden kann und
sie zu mehr individueller Förderung führt, dann unterstützen wir sie, als
Zwischenschritt hin zu längerem gemeinsamen Lernen.“
Bei der Umsetzung der
Primarschule fordert die Initiative von der zuständigen Behörde, alles zu
tun, um dem Ziel des längeren gemeinsamen Lernens und der Überwindung der
sozialen Auslese näher zu kommen. Dazu gehören der gleichberechtigte
Professionenmix der Lehrkräfte an allen Primarschulen, keine Anbindung an
weiterführende Schulen durch Vorfestlegungen durch bestimmte Profilbildungen,
noch Formen äußerer Leistungsdifferenzierung. Alle Kinder lernen an der
6-jährigen Primarschule gemeinsam, das muss das Grundprinzip sein und
bleiben.
Christiane Albrecht, die
neue stellvertretende Vorsitzende des Vereins ergänzt: „Diejenigen, die jetzt
massiv gegen die Primarschule kämpfen, setzen sich in Wahrheit mit
fadenscheinigen Argumenten für den Erhalt des Status Quo ein, sprich für den
privilegierten und exklusiven Weg ihrer Kinder am Gymnasium. Aber auch diese Schulen
müssen lernen, alle Kinder entsprechend ihren unterschiedlichen Fähigkeiten
zu fördern. Der deutsche Weg der sozialen Aufteilung unserer Kinder auf
ungleichwertige Bildungswege ist in unzähligen Studien belegt und kritisiert
worden. Wenn die Primarschule ein erster Schritt ist, diese Ungerechtigkeit
und Verschwendung von Kompetenzen und Talenten zu beenden, dann wird unsere
Initiative mithelfen, dass er gelingt.
Denn wenn die eine Schule
für alle in Hamburg gelingen soll, dann darf die Primarschule nicht gegen die
Wand gefahren werden!“
Quelle: hh-heute, 19. April 2009,
www.hh-heute.de/eine-schule-fuer-alle-unterstuetzt-primarschule/
„Bewusst
nicht an der Demo teilgenommen“
20. April 2009 |
Wer heute Zeitungen in
Hamburg liest, könnte auf die Idee kommen, dass „die Eltern“ die Schulreform
ablehnen. Dass dies keineswegs so ist - nicht einmal an den Gymnasien -, kann
man dem folgenden Text vom Elternrat der Klosterschule entnehmen.
Hier ist er:
Wir, der Elternrat der
Klosterschule, haben bewusst nicht an der Demonstration am 18. April 2009
teilgenommen.
Die Veranstalter dieser
Demo lehnen die gesamte Schulreform ab. Wir denken, dass die Initiatoren die
alten Strukturen erhalten wollen. Damit würde die bestehende
Chancenungleichheit im derzeitigen Bildungssystem verfestigt werden.
Wir, der Elternrat der
Klosterschule, setzen uns differenziert mit dieser Schulreform auseinander
und halten eine pauschale Ablehnung für verfehlt.
Wir wünschen uns eine
Verbesserung des Hamburger Schulsystems, um so ein besseres Lernen für alle zu
erreichen.
Die Chancen, die diese Reform bietet, wollen wir konstruktiv mitgestalten.
Elternrat der Klosterschule
Quelle: hh-heute, 20. April 2009,
www.hh-heute.de/bewusst-nicht-an-der-demo-teilgenommen/
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